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Channel: Arthurs Tochter Kocht
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Pfannkuchen!

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Pfannkuchen? Wirklich? Soll frau drüber schreiben? Ich sage: Ja, sogar ganz unbedingt! Meine Kursteilnehmer lassen sich die besten Fonds zeigen, die tollsten Steaks, die schlotzigsten Risotto und den schönsten Fisch. Sie wollen ihre Gäste demnächst überraschen mit Hummer, Muscheln, Hirschrücken im Speckmantel und so fort... Bitte hier noch ein Schäumchen, und das Träumchen gleich hinterher. Und wenn man sich dann ein bisschen unterhält, stellt man fest, wieviel verloren gegangen ist vom Koch-Wissen der Kindheit. Wie hat Oma die Rouladen gemacht? Wie war das mit dem Gulasch, was so unvergleichlich schmeckte mit Radiatornudeln? Wann haben wir aufgehört, Nudel zu sagen, und wie sind wir bei Pasta gelandet? Wie geht eigentlich Milchreis und warum brennt er mir immer an? Und wie bitte, hat Mama diese Pfannkuchen gebacken? Mit Vanillezucker, so knuspersüß und glücklich machend? Und dann stelle ich immer wieder fest: Das, was glücklich, so richtig und wirklich glücklich macht, ist das gute Essen unserer Kindheit. Diese einfache, mit viel Liebe und auch oft aus Geldmangel mit einer gehöriger Portion Pragmatismus zelebrierte Küche. Pragmatismus, der aus der Betrachtung der Jahre heraus einen neuen Anschein erklimmt. Gefühle von Herzenswärme erzeugt, von Liebe und Erinnerungen an Mutter, Vater, Kind.

Für Pfannkuchenteig, egal ob süße oder salzige Variante, verwende ich stets auf 1 Ei 2,5 gehäufte EL Mehl. Eine Prise Natron macht den Teig schön fluffig ist aber kein muß, dann wird mit ca. 180 ml/Ei Milch glattgerührt. Hinzu kommt: Achtung, wichtig! Pro Ei ein TL flüssige Butter!  Aufgrund der Butterbeigabe IM Teig, brauchst Du hinterher kein Fett in der Pfanne! Wenn Du alles miteinander verrührt hast, machst Du 30 Minuten etwas anderes. Ne Gurkenmaske zur Entspannung oder die Katze bespaßen zum Beispiel, auf jeden Fall lässt Du den Teig in Ruhe etwas vor sich hinquellen. Dann erhitzt Du eine beschichtete Pfanne auf ca. 3/4 der möglichen Hitze und gießt etwas von dem Teig hinein. Es wird zuviel sein, das ist immer so. Daher verteilst Du den Teig gleichmäßig und gießt anschließend, d. h. nach dem ersten Anbacken, Überschüssiges wieder aus der Pfanne heraus. Das führt dazu, dass Du einen sehr dünnen Teig in der Pfanne hast, fast crêpeartig. Aber in den Crêpeteig gehört Pastis und der darf auch nicht braun und so, und ist überhaupt etwas ganz anderes...
Pfannkuchen

Nun muss es ein bisschen schnell gehen. Denn jetzt, wenn Du den überschüssigen Teig abgegossen hast, musst Du deine Beigaben dazugeben. Sei es Speck, Schinken oder Apfel. Vieles geht, alles ist erlaubt. Bei Apfelpfannkuchen kannst Du als Variante auch die Apfelstücke direkt in den Teig geben und mit in die Pfanne gießen. Dann erledigt sich allerdings das Abgießen, die Pfannkuchen werden insgesamt dicker aber es empfiehlt sich, wenn es schnell gehen soll.

Dass der erste Pfannkuchen perfekt sein wird, kannst Du dir gleich mal abschminken. Jedesmal muss die Pfanne auf Pfannkuchen neu eingebacken werden. D. h., der erste ist für wasweißdennich, ab dem zweiten werden sie vorzeigbar.
Pfannkuchen
Hat meine Mutter für Speckpfannkuchen noch den grünen Speck verwendet, brate ich lieber mit Schinkenspeck oder Dörrfleisch. Beide sind nicht ganz so fettig und trotzdem sehr geschmackvoll. Als Alternative empfehle ich Dir Lardo, diesen gerne auch im Rosmarinmantel. Natürlich undenkbar für die Mütter unserer Kindheit, die sich gerade an grünen Blumenkohlaka Brokkoli gewöhnten und das Wort Pancetta bis dato noch nie gehört hatten. 
Pfannkuchen
Mit der Menge von 
  • 1 Ei
  • 2,5 EL Mehl
  • 180 ml Milch 
  • 1 Prise Natron
  • 1 TL Butter, flüssig
komme ich zwei Pfannkuchen weit. Ein Schisselchen bleibt zurück. Mit diesem wird experimentiert. Dieses mal auf die schnelle den Pfannkuchen mit Frischkäse bestreichen und frisches gehacktes Koriandergrün obenauf streuen. Rollen.

Direkt mit den Händen essen! Diese anschließend ablecken und glücklich lächeln. 


Mehr Pfannkuchen gibt es hier:




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